BLUR IN FOCUS

mit Sebastian Lendenmann und Ramona Gschwend

Eine kollaborative Installation, die aus der Synergie der beiden Künstler*innen Sebastian Lendenmann und Ramona Gschwend entstand. Mit einer langjährigen Freundschaft und einer gemeinsamen Leidenschaft für die Kunst der Fotografie taucht ihr neuestes Werk in das Thema "Fotografische Unsicherheiten" ein und bietet uns eine nachdenkliche Erkundung zeitgenössischer Bildgestaltung.

Ramona und Sebastians Partnerschaft geht weit über ihr Schaffen hinaus. Sie unterstützen sich seit Jahren gegenseitig in ihren fotografischen Abenteuern, teilen Ideen, Konzepte und technische Fähigkeiten.

© MSF/Nora Nussbaumer

MÉDECINS SANS FRONTIÈRES

Im November besuchte die Schweizer Fotografin Nora Nussbaumer die medizinischen Teams von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) in Mombasa im Südosten Kenias.

In Mombasa haben junge Menschen, Mitglieder der LGBTQ+-Community, Drogenkonsument:innen und Sexarbeiter:inner nur begrenzten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Sie leben oft am Rande der Gesellschaft und werden häufig stigmatisiert. Ärzte ohne Grenzen unterstützt diese Gruppen in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und dem Gesundheitsministerium. Die Teams der medizinischen Hilfsorganisation sorgen für eine umfassende Gesundheitsversorgung, informieren über sexuelle Gesundheit sowie Prävention und bieten psychologische Unterstützung an. 

Im Projekt von Ärzte ohne Grenzen beraten sogenannte Peers; diese sind häufig ehemals stigmatisierte Personen, die nun als Unterstützer:innen agieren. Sie passen Hilfsangebote an die Bedürfnisse der Betroffenen an und fördern mittels Gesprächsrunden den Zugang zu medizinischer Versorgung. Safe Spaces bieten dabei einen sicheren Treffpunkt. Diese von Ärzte ohne Grenzen und seinen Partner:inen geschaffenen Räume, sind oft der einzige Ort, an dem Betroffene offen sprechen und dadurch ihre psychische Gesundheit stärken können.  

© Kevin Wurm, London Photo Festival

DIRECTORS CHOICE

In Zusammenarbeit mit den renommiertesten Fotofestivals der Welt ist unter dem Titel "Directors Choice" eine Sonderausstellung von photoSCHWEIZ entstanden, in der die jeweiligen Leiter*innen der Festivals ihre besten Bilder kuratiert haben.

DIE SICHT DER ANDEREN

„Königin im Frosch“ ist in der Theatergruppe der Tagesstätte Rauti für Menschen mit Behinderung der Stiftung RgZ für die photoSCHWEIZ 24 umgesetzt worden. Das inklusive Kunstvermittlungsprojekt zeigt inszenierte Fantasiewelten. In der Auseinandersetzung mit dem Thema „Die Sicht der Anderen“ ergibt sich der Gestaltungsspielraum aus der Kombination von Kostüm, Malerei und Pose. Die Inszenierung wird dabei zur Plattform für vielfältige Ideen, Perspektiven und Ausdrucksformen. In dieser fiktiven Welt stehen geistige Freiheit, Individualität und Würde ohne Wertung im Vordergrund.

Fotografie und Umsetzung: Itzel Garcia Kostüme/Requisite/Mitwirkung: Adriana de Souza, Selina Hirsch, Kurt Bolliger, Marijn Willemsen, Andreas Flückiger, Nicole Kaiser, Andres Rota, Katja Moser, Ayllin Sandoval-Meier, Lorent Shkodra, Romina Gerundo, Sandro Gianotti, Andrés Rota, Laura Zahnd

© Korallen Kurt

© Anastasia Bull, Modedesignerin, Ausstellerin Format “Newcomer”

ZURICH DESIGN WEEKS x photoSCHWEIZ

Das Format “Newcomer” der Zurich Design Weeks ermöglicht fünf herausragenden Absolvierenden aus diversen Disziplinen der führenden Schweizer Designhochschulen, ihre Arbeiten einem breiten Publikum zu präsentieren. Nominiert von den Schulen selbst spiegeln die Teilnehmenden die Vielfalt der Themen und Herangehensweisen einer Disziplin, die sich stets neu erfindet.

Am Showcase der photoSCHWEIZ zeigen die fünf jungen Talente Anastasia Bull, Moana Sofia Sidoti, Kevin Chellakudam, Narada Zürrer & Thibaut Wenger ihre Installationen im Bereich Fashion, Design und Architektur.

© Tobias Garcia

OLIVER KELLER - MEIN HOLLYWOOD

Er ist seit zwei Dekaden der bekannteste Schweizer Stuntman in Hollywood, hat mit Superstars wie
Pierce Brosnan, Jim Carry, Burt Reynolds, Ashton Kutscher, Kevin Costner, Danny Trejo und Sacha «Ali G»
Baron Cohen zusammengearbeitet und in Blockbuster-Serien wie CSI regelmässig mitgewirkt.

Seit zwei Jahren ist er in der Schweiz zurück und wirkt mit seiner Produktionsfirma 1291 als Stunt-
Koordinator bei heimischen Produktionen wie «Tschugger», «Der Bestatter» oder «Early Birds» mit.

Für die photoSCHWEIZ hat der 48-jährige Zürcher seine liebsten Hollywood-Momente zusammengesucht.

© Heidi Archiv Zürich, Heidiseum Stiftung

HEIDI vs. HEIDI

Auf der ganzen Welt kennt man ihre Geschichte. Kein anderes Werk hat die weltweite Wahrnehmung der Schweiz in den vergangenen 140 Jahren stärker geprägt als die Heidi-Geschichte von Johanna Spyri. In Hollywood wurde 1937 der erste Heidi-Film produziert, der Shirley Temple als Heidi über Nacht berühmt machte. Nur in der Schweiz war man über die Verfilmung bestürzt. Die «Zürcher Illustrierte» stellte 1938 das «Heidi aus dem Filmatelier» einem «Heidi aus einem Schweizerdorf» gegenüber und kommentierte: «Etwa so könnten wir uns das Heidi gefallen lassen.»
Geistige Landesverteidigung at its best.

1952 dann die Erlösung aus Schweizer Sicht: Die Praesens-Film AG aus Zürich präsentiert den ersten Schweizer Heidi-Film mit Elsbeth Sigmund und Heinrich Gretler in den Hauptrollen, der zu einem der grössten Kinoerfolge der Schweizer Filmgeschichte wurde.

Das Heidiseum, bei dem sich alles rund um das Schweizer Kulturerbe Heidi dreht, präsentiert auf der photoSCHWEIZ historische Fotografien beider Filme: «Heidi vs. Heidi» zeigt, wie sehr man für das vermeintlich «echte» Heidi eine Lanze brach.

© UNICEF/Freese

UNICEF MIT STEFANIE HEINZMANN

UNICEF Botschafterinnen und -Botschafter bilden mit Ihrer grossen Bekanntheit mitunter das Image von UNICEF. Sie kommen aus der Welt der Kunst, der Musik, des Films und des Sports. Gemeinsam mit UNICEF ist ihre Rolle, Aufmerksamkeit für die Herausforderungen zu wecken, mit denen Kinder auf der ganzen Welt konfrontiert werden: Naturkatastrophen, Konflikte oder Krisen. Sie machen das ehrenamtlich und sie helfen damit UNICEF, die am meisten benachteiligten Kinder und Jugendliche mit lebensrettender Hilfe zu erreichen.

UNICEF gehörte zu den ersten Hilfsorganisationen, die Goodwill-Botschafterinnen und – Botschafter einsetzte. In der Schweiz und in Liechtenstein wird UNICEF von Kurt Aeschbacher, Anatole Taubman, Tina Weirather und seit 2023 von Stefanie Heinzmann unterstützt.

Im Rahmen der photoSCHWEIZ, stellt UNICEF Bilder aus Burundi aus, die während der Reise mit Stefanie Heinzmann entstanden sind.

© Peter Michels

PETER MICHELS - ARTES DES VISITES

Der Fotokünstler Peter Michels zeigt unter dem Titel Artes-des-Visites an der photoSCHWEIZ zwei Positionen zum Wert der Fotografie und lädt die Betrachtenden ein, sich eine Meinung zu bilden oder ihn in einer Diskussion über den Wert der Bilder herauszufordern. 

Typisch für den kultigen ‚Analog Creator‘ ist es, dass seine eigenen Werke nur analog, im Original existieren dürfen. Kein Wunder, dass seine Arbeiten nicht fotografiert oder reproduziert werden dürfen. In der heutigen digitalen Welt, so fühlt er, sind analoge, originale Objekte ein Störfall, welche die digitale Gesellschaft bewundert wie auch verachtet. Welchen Wert haben Bilder aber nicht online zu finden sind? 

Die Kunst der Fotografie wie auch die Fotokunst lebt vom Mysterium des Seins und Machens. Wie ein Bild entsteht, ist für dessen Bewertung genauso bedeutend wie die Sichtbarkeit des Objektes selbst. Peter Michels stellt die Frage nach “Schrödingers Katze” ob das Werk nur dann einen Wert hat, wenn man es gesehen hat oder sehen durfte oder nur von dessen Existenz weiss. Hinzu kommt die Frage wird es über die ganze Ausstellung dasselbe Werk sein?

In der zweiten Position, der eigentlichen Performance überträgt Peter Michels das klassische Massenfotoformat der Cartes-des-Visites in eine neue künstlerische Form als originales photogenisches Lichtbild. Die Artes-des-Visites sind unikate, Fotokunst fürs Portemonnaie und falls sie gut verhandeln können, sogar analog käuflich. 

360-GRAD-FOTOGRAFIE

Mit Dominik Baumann

Dominik Baumann, langjähriger Pressefotograf bei Keystone SDA und Ringier, hat sich auf die sogenannte 360-Grad-Fotografie spezialisiert. Mit einer Spiegelreflexkamera und einem Fischaugenobjektiv auf einem speziellen Stativkopf fotografiert er die Schweiz spektakulär anders, als wir sie kennen. 

© Dominik Baumann, Blick

© Dominic Nahr

'WAS DAZWISCHEN' von DOMINIC NAHR

Die Installation bietet einen intimen Einblick in  das Leben und die Arbeit eines Kriegsfotografen. Dominic Nahr, aktuell im Auftrag der «Neuen Zürcher Zeitung» in der Ukraine, nutzt kleine Action-Kameras, um seinen Arbeitsalltag dort zu dokumentieren. Diese persönlichen Aufzeichnungen hält er für die Dauer dieser Ausstellung in kurzen Tagebuch-Videos fest. 

Jeden Tag gibt es ein neues Video, in dem die Besucher:innen den Fotografen auf seinem Weg begleiten. Darin hält er Höhepunkte und Tiefpunkte das Alltägliche sowie seine Bemühungen, ein Land und ein Volk in Schmerz, Leid, aber auch in dessen Widerstandsfähigkeit darzustellen.

Dominic Nahr, geboren in Appenzell und aufgewachsen in Hongkong, absolvierte sein Studium der Bildenden Künste an der Ryerson University in Kanada. Er lebt in Zürich und ist s Fotograf und Bildredakteur bei der NZZ. Nahrs Arbeiten wurden unter anderem mit  einem World Press Photo Award ausgezeichnet. 2015 war er  Schweizer Fotograf des Jahres, 2022 erlangte er den zweiten Platz beim Swiss Press Award für seine Bilder aus der Ukraine. Nahr ist seit 2018 Markenbotschafter für Leica Schweiz.

© Lukas Maeder

LUKAS MAEDER- NICE TO MEET YOU

Billie Eilish, Dua Lipa, Kendrick Lamar, A$AP Rocky und Snoop Dogg – das sind nur einige wenige schillernde Namen internationaler Superstars, die Lukas Maeder im Laufe seiner über 20 Jahre andauernden Karriere fotografiert hat. Nun hat der 36-jährige Zürcher Fotograf sein erstes Buch mit seinen Musikbildern veröffentlicht. NICE TO MEET YOU heisst es und ist nicht nur eine ganz persönliche Sammlung stilprägender Porträts, sondern auch eine Hommage an zwei grosse Lieb- und Leidenschaften, die Fotografie und die Musik.

© Hatje Cantz

BLACK ART MATTERS -
BLACK MASCULINITIES von
JOSHUA AMISSAH

BLACK MASCULINITIES nutzt das Medium der zeitgenössischen Fotografie, um das breite Spektrum und die beeindruckende Vielfalt Schwarzer Männlichkeit zu zeigen. Aufgenommen durch die Linsen von 22 Black (or) People of Colour aus aller Welt wird die stereotypisierte Verschränkung von Schwarzer Identität und Maskulinität dekonstruiert und mit einer neuen Wertehaltung aufgeladen.

Eingebettet in eine lange Geschichte der Sklaverei, des Rassismus und der Unterdrückung wird Schwarze Männlichkeit bis zum heutigen Tage oft subtil als aggressiv, hypersexuell und gewalttätig dargestellt. Diese gängigen Repräsentationsmechanismen der visuellen Kultur werden in diesem Band nicht nur durch sorgfältig editiertes Bildmaterial der Kunstschaffenden aufgebrochen, sondern auch durch eine textliche Ebene ergänzt und sichtbar gemacht.

Seit den Anfängen der Fotografiegeschichte bleiben BPoC-Fotograf*innen auf allen möglichen Ebenen der Kunstproduktion unterrepräsentiert. Der Bildband funktioniert als vorstellender Index und Plattform für genau jene Fotograf*innen und bewirkt eine nachhaltige Sichtbarkeit.
Für alle von uns.

© Purple Eye | Iris Stutz

PURPLE EYE

#ibidebiwill – pourquoi je marche 2023

Das erste gemeinsame Projekt, das den Wandel von den Frauenstreikfotografinnen zu Purple Eye markiert, hat seine Wurzeln wiederum im feministischen Streik. Dem von 2023.
Vier Jahre nach dem historischen Streik von 2019, eine Pandemie später und einige gesellschaftliche Wendungen, die keine wesentliche Verbesserung der Situation von Frauen* (und andere vom Patriarchat unterdrückte Lebensformen) in der helvetischen Gesellschaft erwarten lassen, geben wir der Vielfalt einer Bevölkerung, die nicht locker lässt, erneut ein Gesicht.

Um die Klippe der Projekte von Frauen für Frauen zu umschiffen, laden wir dieses Mal alle Geschlechter ein, das Wort zu ergreifen und ihr Eigenbild für eine Sache zu verleihen, die nicht nur 50% der Zivilgesellschaft betrifft, sondern die gesamte Gesellschaft. Indem wir den Konzepten Vielfalt und Inklusion eine visuelle Realität verleihen, wollen wir dazu beitragen, das Bewusstsein für Normen zu schärfen, die noch zu weitgehend und ungerechtfertigt ausgrenzend sind.

Fotografinnen* #ibidebiwill – pourquoi je marche 2023:

Marion Bernet, Nicole Philipp, Sabina Bobst, Corina Rainer, Johanna Bossart, Sabine Rock, Annette Boutellier, Saskja Rosset, Marie-Pierre Cravedi, Nora Rupp, Johanna Encrantz, Karin Scheidegger, Monika Flückiger, Margareta Sommer, Cléo Béatrice Flückiger, Christine Strub, Noura Gauper, Iris Stutz, Ursula Häne, Katharina Wernli, Nici Jost, Marina Woodtli, Eleni Kougionis, Sabine Wunderlin, Caroline Krajcir, Anja Wurm, Yoshiko Kusano, Danielle Liniger, Sibylle Meier, Caroline Minjolle, Mina Monsef, Trix Niederau, Marion Nitsch, Carmela Odoni, Francesca Palazzi, Maria Patzschke, Franca Pedrazzetti

© Oliver Rust

PROMPTOGRAFIE

Künstliche Intelligenz (KI) verändert gerade die Welt der Fotografie. Und kreiert neue fantastische Bildwelten.

Die mittels KI generierten Bilder sind aber – so die zunehmend vorherrschende Meinung – klar von der Fotografie abzugrenzen.

Der Begriff, der sich für KI generierte Bilder etabliert, ist Promptografie. Dies weil mit KI generierte Bilder einen Prompt, das heisst eine kurze Erklärung bzw. Beschreibung bei der Eingabe, benötigen.

Einer der führenden Schweizer Promptografen ist der Zürcher Oliver Rust. Er hat sich zwei künstlerische Identitäten aufgebaut, als Fotograf und als Visual Artist. Im Rahmen der photoSCHWEIZ 2024 zeigt er seine liebsten mit KI erzeugten Bilder.

“Die Verbindung von künstlerischem Talent, technischem Können und einem soliden Verständnis der KI-Technologie ist der Schlüssel zu einer modernen visuellen Alchemie.” - Oliver Rust

© Purple Eye | Iris Stutz

Hans Feurer / La Muse

Inszeniert von Neomi Gamliel

Sie sind nicht nur wunderschön, sondern immer ausdrucksstark, voller Kraft und eigensinnigem Willen: Die Frauen die Hans Feurer in seinen Bildern zeigt, verzaubern mit ihrer magnetisierenden Ausstrahlung. Der 1939 geborene Schweizer Fotograf zog nach seinem Kunststudium nach London, wo er in den frühen 60-er Jahren als Graphikdesigner, Illustrator und Art Director gearbeitet hat. Nachdem er mit einem Landrover nach Afrika aufgebrochen ist und dort sehr intensive und prägende Jahre verbracht hat, mietete er sich in London in einem Studio ein und etablierte sich gegen 1967 als Fotograf. Mit seinen Arbeiten hat er immer wieder angeeckt, war und ist rebellisch. Ob er nun für Nova, Vogue oder den Pirelli Kalender fotografierte, ob Iman, Sakoyo oder ein noch unbekanntes Model, Hans Feurer geht keine Kompromisse ein. Etwas haben sie allerdings gemeinsam, seine Bilder, sie machen eins sehr klar: Hans liebt Frauen, nicht nur ihre Schönheit, sondern ihre schöpferische, einzigartige Kraft. Er hat ihnen allen ein Denkmal gesetzt, dass respektvoller und erhebender nicht sein könnte.